Vorweg: Der Zugfunk wird zentral durch den Netzbetreiber DB Netz AG betrieben und nicht durch erixx.
Warum brauchen Züge denn Funk? Die sollen doch einfach nur fahren?
Die Eisenbahn ist ein komplexes System, in dem viel von Mensch zu Mensch kommuniziert werden muss. Der Zugfunk „GSM-R“ ist dabei zentrales Kommunikationsmittel zwischen den Lokführerinnen und Lokführern im Zug und den Fahrdienstleiterinnen und Fahrdienstleitern auf den Stellwerken des Netzbetreibers DB Netz AG.
Aber was müssen die kommunizieren? Gibt doch Signale, die grün und rot leuchten!?
Ja, die gibt es. Nur kann es zum Beispiel passieren, dass ein Signal mal gestört ist oder ein anderes Problem auftritt und ein schriftlicher Befehl diktiert werden muss, der es der Lokführerin oder dem Lokführer beispielsweise erlaubt, an einem Halt zeigenden Signal vorbeizufahren. Ohne Funk, kein Befehl.
Die Fahrdienstleiterin oder der Fahrdienstleiter möchte die Lokführerin oder den Lokführer über eine Umleitung informieren oder den Grund dafür nennen, warum der Zug auf einem Nebengleis warten muss.
Ein weiterer wichtiger Zweck des Zugfunks ist die Information und Kommunikation bei Notfällen. So kann jede Lokführerin oder jeder Lokführer sofort an alle in der Umgebung befindlichen Fahrten einen Nothaltauftrag abgeben, wenn etwas Gefährliches passiert ist. Dasselbe kann auch die Fahrdienstleiterin oder der Fahrdienstleiter tun und so Schlimmeres verhindern. Ein klassischer Fall für einen Nothaltauftrag sind zum Beispiel Personen auf der Strecke oder eine Störung am Bahnübergang.
Kurzum: der Ausfall des kompletten Zugfunks inklusive der Rückfallebene ist nicht nur ein immenses Sicherheitsproblem, sondern auch eine derart starke Einschränkung für den normalen Zug- und Fahrbetrieb, dass sofort alles zum Halten kommt.