Die Kabinenbahn kommt der Bergstation näher. „Normalerweise müsste ich jetzt hier rüber und an dem Rad drehen, damit die Kabine abbremst. Doch seit dem Walpurgis-Wochenende funktioniert das alles automatisch.“ Oliver Busch ist Leiter der Burgberg-Seilbahn. Seit 25 Jahren ist er im Betrieb tätig, 14 Jahre davon als Maschinist. „In der ersten Zeit fehlte was. Da ging oft der Griff automatisch zum Rad. Außerdem traute ich der Technik nicht so ganz. Dann bin ich ein paar Schritte zurückgegangen, als die Kabine auf mich zu kam.“ Tagelang saßen Techniker an den Computern und programmierten so präzise, dass die beiden Kabinen der Burgberg-Seilbahn sicher ihre Passagiere transportiert.
Technik nur für diese Bahn
Die „alte Dame“, wie sie liebevoll von den Harzburgern genannt wird, ist seit 1929 in Betrieb. Vieles ist im Originalzustand. Zum Beispiel das riesige Zahnrad, das die Bahn bewegt. „Früher wurde vieles überdimensioniert gebaut“, erklärt Oliver Busch. „Das Rad für den Antrieb ist unverwüstlich und hält noch hundert Jahre.“ Da es genau dieses Modell nur ein weiteres Mal auf der Welt gibt, müssen Ersatzteile gefertigt werden. So war es auch bei der Computersteuerung. „Da gab es keine Blaupause“, erklärt der Maschinist. „Die Technik wurde für diese Bahn konstruiert. Wie man sieht, hat es sich gelohnt.“ Insgesamt dauerte die umfangreiche Modernisierung des ältesten Verkehrsmittels im Harz rund vier Monate.

Nostalgie trifft Komfort
Sanft fädelt eine der beiden Kabinen sich zwischen die Schienen ein. Klack! Der Schaffner öffnet die Tür und die Passagiere steigen nach und nach aus. Oliver Busch erklärt: „Natürlich hätten wir das auch ganz einfach technisch lösen können. Aber wir wollten die Nostalgie möglichst erhalten.“ Auch deshalb blieben die Kabinen. Diese sind seit 1969 im Einsatz und lösten die alten Holzkabinen ab.
Instandsetzungsarbeiten werden von den Kollegen selbst erledigt. Dazu muss Oliver Busch manchmal auf den Stützpfeiler auf der Hälfte der Strecke klettern. „In unserer Region habe ich dann ganz bestimmt den Arbeitsplatz mit der schönsten Aussicht“, sagt er und lächelt verschmitzt.
Hoch hinaus zu neuen Abenteuern

Die Burgberg-Seilbahn braucht dreieinhalb Minuten von Bad Harzburg bis zur Bergstation. Auf dem Großen Burgberg kannst du erst einmal ein paar Orte ablaufen, um den Ausblick auf das Harzland zu genießen. Auf dem Plateau stehen Ruinen der Harzburg und die Canossa-Säule, die hier 1877 zu Ehren des Reichskanzlers Bismarck aufgestellt wurde. Vom gemütlichen Spaziergang bis zur herausfordernden Wanderung ist der Burgberg ein Startpunkt für viele Touren. Auf dem Fußweg nach unten kannst du direkt in den Baumwipfelpfad einsteigen. Davon erzählen wir dir hier: https://lieblingsblog.erixx.de/lieblingsartikel/wandern-zwischen-den-baumwipfeln/