Der Herr der Ringe
Im wohl meistverkauften Fantasy-Roman aller Zeiten macht sich der junge Hobbit Frodo auf die Reise, einen verhängnisvollen Ring im Schicksalsberg zu zerstören. Dabei begleiten ihn zahlreiche Freunde, darunter Gandalf, der Zauberer. Peter Jackson brachte den Roman als Film-Trilogie auf die Kinoleinwand und erhielt etliche Oscars – doch wer Tolkiens ganze Geschichte verstehen möchte, sollte selbst eintauchen in die facettenreiche Welt von Mittelerde. Anstatt einer Gesamtausgabe wurde das Werk 1954/55 in drei Bänden veröffentlicht, oft ist daher auch von einer Trilogie die Rede. Tolkien selbst hat mehrfach geäußert, einen einzigen Roman geschaffen zu haben.
“Der Herr der Ringe” ist eine Huldigung auf die Schönheit der Natur und kann auch als Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus verstanden werden. Tolkien selbst hat sich bei der Schaffung seines mythischen Universum vor allem vom Christentum inspirieren lassen. Der Roman bietet also viel Interpretationsspielraum – vor allem aber ist er spannend. Nur eines braucht man: langen Atem. Doch in über 1000 Seiten versteckt sich mehr, als man jemals auf die Leinwand bringen könnte.
Eragon
Mit der neuesten Fantasy-Welle seit der Jahrtausendwende kam “Eragon” auf. Die Geschichte um den titelgebenden Bauernjungen und die auf dem Cover abgebildete Drachendame Saphira veröffentlichte der damals 15-jährige Christopher Paolini zunächst im Self-Publishing. Der unsterbliche tyrannische König Galbatorix hat die einst über Alagaesia wachenden Drachenreiter vor langer Zeit vernichtet, heute herrscht Galbatorix als einziger lebender Drachenreiter über das Land. Als Saphira schlüpft, werden sie und Eragon zu einer neuen Hoffnung auf Freiheit – und zu ewig Gejagten.
Heute gehört Eragon zu den meistgelesenen Reihen der Welt und wurde bereits 2006 verfilmt (leider sehr zur Enttäuschung der Fans und selbst des Autors). Gerade ist ein guter Zeitpunkt, in die Welt von Alagaesia einzutauchen, denn Disney+ produziert eine neue Serien-Adaption und Christopher Paolini veröffentlicht noch 2023, nach 12 Jahren Pause, endlich den lang erwarteten Band 5. Eragon ist ein weit jugendlicherer Ansatz mit einer weniger poetischen, aber moderneren Sprache als Tolkiens “Der Herr der Ringe”.
Die Zwerge
Bauernjungen? Hobbits? Markus Heitz vermisste die Zwerge unter den Hauptfiguren und verfasste mit “Die Zwerge” einen rasanten Epos mit Steampunk-Anleihen. Seine Reihe ist inzwischen vermutlich die erfolgreichste Fantasy-Buchreihe aus Deutschland. “Die Zwerge” ist zweifellos die kurzweiligste unter dieser Sammlung an Heldenreisen, auf große, berührende Emotionen müssen Leser und Leserinnen dafür eher verzichten.
Die Krähen-Dilogie
Ganz anders ist die “Krähen-Dilogie” von der amerikanischen Schriftstellerin Leigh Bardugo, zu der ich auf ennos Lokbuch auch schon mal was geschrieben habe. Diese ganz aktuelle Reihe um eine Gruppe von Dieben mit dem Herz am rechten Fleck diente als Vorlage für die erfolgreiche Netflix-Serie “Shadow and Bones”. Die “Krähen” rund um ihren Anführer Kaz Brekker begeben sich auf die Quest, einen Mann aus einem Gefängnis zu befreien und an ihren Auftraggeber auszuliefern. Doch natürlich erweist sich das ganze weit verhängnisvoller, als zunächst gedacht…
Welche Heldenreise darf es sein? Die Entscheidung liegt natürlich ganz bei dir. Diese vier Vorschläge haben jedenfalls alle das Potenzial, deine Aufmerksamkeit viele Zugfahrten lang an die Seiten zu fesseln.